Beschreibung des Projekts
Welche Ziele werden verfolgt?
Im Rahmen des Projektes JMD 2Connect wird das Ziel verfolgt, Personen aus Albanien, Jordanien, Kasachstan, Marokko, der Türkei und der Ukraine bereits vor ihrer Einreise nach Deutschland mittels digitaler Integrationsmaßnahmen zu unterstützen. Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts stellt die digital aufsuchende Arbeit der Online-MentorInnen dar, die unter anderem Informationen zu Einreise und Integration in Deutschland in den jeweiligen Sprachen der Zielgruppen in den sozialen Medien und auf anderen digitalen Plattformen teilen. Um diese Arbeit auch wissenschaftlich fundiert durchzuführen, wird eine Sozialraumanalyse ausgeführt werden.
In diesem Kontext erfolgt eine Vermittlung der Jugendlichen aus den Herkunftsstaaten an die Angebote der Online-Beratungsplattform "jmd4you". Diese umfasst unter anderem die Möglichkeit der Kontaktaufnahme per Chat, Mail, Rückrufservice. Die Plattform bietet der Zielgruppe die Möglichkeit, sich zu informieren und bei Bedarf niederschwellig Beratung und Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Die Inanspruchnahme der Angebote der JMDs ermöglicht den Übergang von der Vorintegration im Herkunftsland zur Erstintegration in Deutschland. Dadurch wird eine Verbindung zu den bereits in Deutschland verfügbaren Erstintegrationsangeboten, insbesondere den JMDs, hergestellt. Um diese Zielsetzung zu erreichen, kooperiert das Projekt mit Partnerorganisationen, zu denen unter anderem das Goethe-Institut, die Alevitische Gemeinde, sowie das Diakonische Werk Baden zählen.
Erläuterungen zur Sozialraumanalyse
Wie erreichen wir die Ratsuchenden?
Im Rahmen des Projekts erstellen wir gemeinsam mit den Projektpartnern in den Herkunftsländern und der wissenschaftlichen Begleitung eine Sozialraumanalyse des digitalen Lebensraumes der Klienten. Die Sozialraumanalyse ist die Grundlage und eine beständige Begleitung der digital aufsuchenden Arbeit. Die Wechselwirkung beider Bereiche garantiert zum Abschluss des Projekts tiefgreifende Erkenntnisse darüber, wie die Zielgruppe im digitalen Raum agiert und erreicht werden kann.
Erläuterungen zur Netzwerkarbeit
Welche Vernetzung streben wir an?
Die Zusammenarbeit mit den Netzwerkpartnern sorgt für die Herstellung einer Verknüpfung zwischen der Vorintegration im Drittstaat und der Erstintegration in Deutschland. Zur Stärkung dieser Verknüpfung arbeiten die Online-MentorInnen als ExpertInnen mit NetzwerkpartnerInnen zusammen.
Wir führen die Zusammenarbeit im Bereich Vorintegration mit dem Goethe-Institut, der Alevitischen Gemeinde, der Diakonie Baden und „Together in Germany" (NdM) fort und bauen diese aus. Eine wesentliche Aufgabe der Online-MentorInnen besteht daher darin, in den Großstädten sowie im ländlichen Raum der jeweiligen Drittstaaten die Suche nach weiteren lokalen und regionalen Netzwerkpartnerinnen und -partnern anzustreben und zu erweitern.
Darüber hinaus stellen wir den NetzwerkpartnerInnen ein zusätzliches Beratungsangebot auf der Online-Plattform "jdm4you" zur Verfügung. Über diese Plattform besteht für sie die Möglichkeit, direkten Kontakt mit den Online-BeraterInnen aufzunehmen und Fragen zur Einreise und Integration in Deutschland für ihre KlientInnen in den Drittstaaten beantworten zu lassen.
Des Weiteren treffen wir uns im Rahmen von Intervisionsgruppen und Austauschtreffen regelmäßig mit unseren Netzwerkpartnern. Dabei besprechen wir offene Fragen zu Vor- und Erstintegrations-maßnahmen, stimmen Vorgehensweisen unserer Arbeit ab und tauschen uns zu aktuellen Migrationsthemen aus.
Umsetzung der digital aufsuchenden Arbeit
mit Social Media alle erreichen!
Für junge Menschen sind soziale Medien wie Facebook, Instagram und TikTok ein fester Bestandteil ihres Alltags. Dort tauschen sie sich aus, spielen und suchen nach Informationen. Auch viele Menschen mit Migrationsvorhaben nutzen diese Plattformen intensiv, um sich über relevante Themen zur Einwanderung zu informieren.
Die Online-MentorInnen erreichen mittels digitaler aufsuchender Arbeit Jugendliche in ihren digitalen Lebenswelten. Auf Basis einer Sozialraumanalyse finden sie heraus, wo und wie sich Jugendliche aus den ausgewählten Drittstaaten im digitalen Raum bewegen. Daraufhin initiieren sie gemeinsam mit lokalen und internationalen NetzwerkpartnerInnen Social Media Informationskampagnen zum (Online-) Beratungsangebot der Jugendmigrationsdienste.
Die Social Media Kampagnen sollen die Sichtbarkeit der Beratungsangebote im digitalen Raum erhöhen. Die Beratungsangebote der lokalen Jugendmigrationsdienste werden dadurch bekannter und können von den Jugendlichen nach ihrer Ankunft in Deutschland bei Bedarf in Anspruch genommen werden. Die Verknüpfung zwischen Vor- und Erstintegration führt somit zu einer Steigerung der Beratungszahlen auf digitaler und analoger Ebene.
Ausbau der Beratungsplattform
Im Rahmen des Projekts ist eine umfassende Erweiterung der Online-Beratungsplattform jmd4you vorgesehen. Diese Erweiterung zielt darauf ab, die Plattform noch besser auf die Bedürfnisse der wachsenden Zielgruppe abzustimmen und deren Vor- und Erstintegrationsprozess in Deutschland zu optimieren.
Ein wesentlicher Bestandteil der Erweiterung ist die Einführung neuer Sprachen. Damit wird die Zielgruppe vergrößert, die Kommunikation erleichtert und die Effektivität der Beratung erhöht. Darüber hinaus ist eine Intensivierung der Betreuung auf der Plattform vorgesehen. Hierfür werden neue Online-BeraterInnen rekrutiert. Die Erweiterung des Pools an Online-BeraterInnen ermöglicht die Steigerung der Qualität und Quantität der Beratungsgespräche unter Wahrung des Datenschutzes.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Aufbau eines Mentorats- und Intervisionssystems für die Online-BeraterInnen. Auchn ist geplant, die bestehenden Beratungsmodi (Chat, Mail, Rückrufservice) um weitere Kanäle wie Videoberatung und Messenger-Dienste zu erweitern. Mit diesen Maßnahmen soll die Präsenzberatung der knapp 500 JMD-Standorte erweitert werden.