Bild mit vier weiblichen Jugendlichen

Modellprojekt JMD digital-hub

Ein Großteil der jungen Menschen (96 %) nutzt ein Smartphone und bewegt sich regelmäßig im digitalen Raum (JIM Studie, 2023). Eine Befragung von Neuzugewanderten durch die Minor GmbH im Projekt „JMD OnLänd – virtuelle Beratungsstrukturen für ländliche Räume" zeigt, dass soziale Medien als eine der wichtigsten Informationsquellen dienen (Stapf, 2019). Daher ist es naheliegend, dass die Jugendmigrationsdienste (JMD) diesen Raum auch für ihre Beratungsangebote nutzen sollten. Digitale Angebote haben ein großes Potenzial, um junge Drittstaatsangehörige bedarfsgerecht zu beraten und bei der Integration zu unterstützen. Um dies zu erreichen, sollten digitale Angebote und Methoden ein fester Bestandteil der JMD-Arbeit werden. Dies bedeutet, dass Informations-, Beratungs- und Gruppenangebote sowohl digital als auch analog zur Verfügung stehen sollten.


Das Ziel des Projekts

Das trägerübergreifende Modellprojekt „JMD digital-hub“ verbessert an 24 JMD-Modellstandorten den Zugang zu Erstintegrationsmaßnahmen der Jugendmigrationsdienste. Zentrale Elemente des Projekts sind die Bereitstellung einer zentralen digitalen Plattform zur Unterstützung von Beratung, Vernetzung und Wissenstransfer. Zusätzlich wird ein Blended-Counseling-Konzept entwickelt und einheitliche Qualitätsstandards für digitale und analoge Beratungen umgesetzt. Zudem erhöht eine begleitende Informationskampagne zu den digitalen Angeboten und relevanten Inhalten die Sichtbarkeit des Projekts.


Projektlaufzeit

01.04.2024 - 31.03.2027


Projektstruktur

Das Projekt wird trägerübergreifend mit der Arbeiterwohlfahrt (AWO), der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) und dem Internationalen Bund (IB) umgesetzt. Gemeinsam mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit (BAG EJSA, als Antragstellerin des Projekts) bilden diese Organisationen die vier zentralen Trägergruppen. An diesen vier Trägergruppen sind vier Fachreferent*innen am Projekt beteiligt. Das Servicebüro Jugendmigrationsdienste (JMD) koordiniert das Projekt trägerübergreifend. Jede Trägergruppe hat sechs Modellstandorte für die Umsetzung des Projekts ausgewählt, sodass insgesamt 24 Modellstandorte der Trägergruppen aus ländlichen und urbanen Räumen ausgewählt wurden, an denen 24 pädagogische Fachkräfte tätig sind. So fließen unterschiedliche Bedarfe und Blickwinkel in die Umsetzung der Projektmaßnahmen ein. Dies schafft Strukturen, von denen alle JMD profitieren können. So wird die Arbeit im digitalen Raum weitergedacht und nutzerfreundlich gestaltet.


24 Modellstandorte


Projektmaßnahmen

  • Zentrale Plattform - digital-hub: Eine zentrale Plattform wird bereitgestellt, ausgebaut und gepflegt. Innerhalb des JMD-Portals wird der digital-hub die zentrale Anlaufstelle für JMD-Mitarbeitende sowie für Ratsuchende sein, die einen der digitalen Dienste der JMD nutzen wollen. Dabei umfasst die Plattform neben bestehenden Funktionen und Angeboten für JMD-Mitarbeitende im internen Bereich des JMD-Portals (jmd4you, JMD apply) als auch neue Funktionen. Diese neuen Funktionen werden im Rahmen des Projekts ausgebaut und eingepflegt, wie z.B. eine Wissensdatenbank, eine Lernumgebung und Videoberatung.

  • Blended-Counseling & virtuelle Gruppenangebote: Pädagogische Fachkräfte an den Modellstandorten werden nach einem individuell ausgearbeiteten Blended-Counseling-Konzept anbieten. Konkret bedeutet es, dass digitale und analoge Beratungssettings miteinander kombiniert und je nach individuellem Bedarf eingesetzt werden. Neben der Vor-Ort-Beratung gehören überregional und bundesweit z.B. die JMD Online-Beratung und die Sichere Webmail-Beratung über jmd4you, die aufsuchende Beratung über Social Media und der Umgang mit der App „JMD apply“ dazu. Neben der Beratungsarbeit wird jeder Modellstandort eigene virtuelle Gruppenangebote konzipieren und umsetzen.

  • Weiterbildungskonzepte und einheitliche Qualitätsstandards: Es werden trägerübergreifende Weiterbildungskonzepte entwickelt, die einheitliche Qualitätsstandards für die digitalen Beratungs- und Gruppenangebote ermöglichen. Über den digital-hub werden den JMD trägerübergreifende und bedarfsorientierte Weiterbildungsangebote zur Verfügung gestellt, die für die Umsetzung digitaler Beratungs- und Gruppenangebote notwendig sind.

  • Informationskampagne: Begleitend wird eine Informationskampagne durchgeführt werden, in der analog und digital die Angebote beworben werden und darüber hinaus Informationen zu zielgruppenrelevanten Themen veröffentlicht werden.


Kontakt

Bei Fragen zu dem Projekt können Sie kontaktieren:


Förderer

Das Projekt wird aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) kofinanziert.