Bild mit vier weiblichen Jugendlichen

Netzwerken in Nürnberg

Der Jugendmigrationsdienst (JMD) Nürnberg in Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt (AWO) hat eine sehr gute Lage. Nur wenige U-Bahn- stationen vom Hauptbahnhof entfernt und ganz dicht an der dicken mittelalterlichen Mauer zur Altstadt, ist der JMD prima erreichbar für Jugendliche und deren Eltern. „Seit dem 1. Juni 2012 sind im Beratungszentrum für Inte- gration & Migration (BIM) beide Dienste ver- treten – sowohl der JMD als auch die Migra tions- beratung für Erwachsene (MBE)“, erklärt Bereichs- leiterin Gisela Woitzik-Karamizadeh …

Netzwerken in Nürnberg 

Zusammenarbeiten für neue Angebote im JMD Nürnberg

Hilfreiche Kooperation: (v.l.n.r.) JMD-Berater Fochler, Wirtschaftsjunior Schlag und JMD-Beraterin Schnerr

 


Der Jugendmigrationsdienst (JMD) Nürnberg in Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt (AWO) hat eine sehr gute Lage. Nur wenige U-Bahnstationen vom Hauptbahnhof entfernt und ganz dicht an der dicken mittelalterlichen Mauer zur Altstadt, ist der JMD prima erreichbar für Jugendliche und deren Eltern. „Seit dem 1. Juni 2012 sind im Beratungszentrum für Integration & Migration (BIM) beide Dienste vertreten – sowohl der JMD als auch die Migrationsberatung für Erwachsene (MBE)“, erklärt Bereichsleiterin Gisela Woitzik-Karamizadeh. „Dadurch können wir Beratungen für die ganze Familie anbieten. Und für Eltern besteht die Möglichkeit, sich mit Anliegen, die ihre Kinder betreffen, direkt an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des JMD zu wenden.“ Ein weiterer Vorteil der guten Zusammenarbeit: Aktuelle Informationen, neue Richtlinien oder Gesetzesänderungen aus den jeweiligen Bereichen können sofort weitergegeben und im Rahmen der kollegialen Beratung und Fallbesprechung ausgetauscht werden.
Berufliche Chancen aufzeigen und verbessern.

 

 

Berufliche Chancen aufzeigen und verbessern

Die häufigsten Beratungsthemen und Ziele in der Begleitung durch das Case Management waren im letzten Jahr berufliche Orientierung und gesellschaftliche Teilhabe“, erklärt Gisela Woitzik-Karamizadeh. Verstärkt kam auch das Thema Berufsanerkennungsverfahren auf. Dazu gehört eine Erstberatung zu Antragsmöglichkeiten und Antragsverfahren. „Wir helfen natürlich auch bei der Zusammenstellung der erforderlichen Unterlagen und bei der anschließenden Weiterleitung an die zuständige Fachstelle der Bildungsträger in Nürnberg.“

Die berufliche Zukunft der jungen Menschen mit Migrationshintergrund beschäftigt alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im JMD. Zum engagierten Team gehört zum Beispiel die Sozialpädagogin Stefanie Schnerr. Sie arbeitet eng mit den Mittelschulen der Stadt zusammen, in denen sie mehrere Übergangsklassen betreut. Durch einen guten Kontakt zu den Lehrkräften kann sie den JMD und dessen Angebote in den Klassen vorstellen. Schon hier gewinnt sie etliche junge Leute vor allem für die Begleitung von Integrations- und Sprachkursen, die dem JMD in Nürnberg ganz besonders am Herzen liegen.
Zielstrebig in die Zukunft

Noch wichtiger wird die Beratung in den Mittelklassen, wenn die Jugendlichen sich auf Praktika vorbereiten, Vorstellungsgespräche üben und erfahren, welche Anforderungen der Arbeitsmarkt an sie stellt. Aber nicht nur das: Auch die jungen Menschen selbst sollen dabei erkennen, wo ihre Wünsche und Ziele liegen und ergründen, wie die beruflichen Perspektiven zu erreichen sind. Edgar Fochler, ebenfalls Sozialpädagoge beim Nürnberger JMD ergänzt, dass vor allem die neu zugezogenen Migrantinnen und Migranten sehr zielstrebig sind und ein enormes Interesse an den Kommunikationskursen haben. „Die wissen, dass sie ohne gute Deutschkenntnisse kaum Chancen haben und legen sich oft richtig ins Zeug.“

 

 

Potentiale erkennen – gemeinsam mit dem JMD und den Wirtschaftsjunioren

Das Potential der neu zugewanderten jungen Menschen haben auch die Nürnberger Wirtschaftsjunioren (WJ) entdeckt und bieten sich dem Jugendmigrationsdienst als kompetenter und engagierter Kooperationspartner an. Seit 39 Jahren sind die WJ in Nürnberg aktiv und seit 2012 gehen sie zusammen mit dem JMD schwungvoll auf ein gemeinsames Ziel zu: Junge, arbeitsmotivierte engagierte Menschen mit Migrationshintergrund ins Wirtschaftsleben zu integrieren. Wie das funktioniert, zeigt Jörg Schlag auf. Der 37jährige ist seit einigen Jahren bei den Wirtschafsjunioren aktiv und engagiert sich gerne ehrenamtlich.
Basiswissen und Etikett-Training – Einblicke in die reale Berufswelt.

Mit dem JMD sind die Wirtschaftsjunioren und mit ihnen Jörg Schlag nach einem Treffen bei der Kompetenzagentur zusammen gekommen. Vor allem im Bereich von Praktikums- und Ausbildungssuche konnten erste gemeinsame Maßnahmen durchgeführt werden. Zum Beispiel eine Veranstaltung in einem Hotel, bei dem sich die jungen Menschen mit Migrationshintergrund in drei Bereichen ausprobieren konnten: In der Küche mussten einige von ihnen ein Drei-Gänge-Menü zubereiten, im Hotel- und Restaurantfach galt es Tische zu decken und Essen zu servieren. Und im Etikett-Training lernten die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie sie sich später bei Tisch ordentlich benehmen und Konversation betreiben. Für den Wirtschaftsjunioren Schlag und den JMD war das ein guter und viel versprechender Einstieg

„Insgesamt geht es uns darum, dass junge Menschen ein realistisches Bild vom Arbeitsleben bekommen. Das gilt für die Inhalte der Arbeit und auch für die ganz persönlichen Ziele.“, so Schlag. Denn eines ist dem Wirtschaftsjunior schon längst bewusst geworden: „Wichtig ist nicht so sehr die Vorbildung, sondern die innere Einstellung.“ Alles andere lässt sich lernen, und dazu leisten die Wirtschaftsjunioren Nürnberg gemeinsam mit dem JMD einen wichtigen Beitrag. Die Kooperation trägt dabei für beide Seiten Früchte. „Wir erreichen dadurch gute und interessierte junge Leute, an die wir sonst nicht kommen würden“, erklärt Schlag. Und für den JMD eröffnen sich neue Wege, ihren jungen Klientinnen und Klienten den Übergang von der Schule in den Beruf zu ermöglichen.
 

 

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