Masiphumelele! – „Wir werden es schaffen!“
Das Programm der beiden Chöre bestand aus verschiedenen Lieblingsliedern der Sängerinnen und Sänger, die alle unterschiedlicher Herkunft sind. So bunt wie die Herkunftsländer der Chormitglieder waren auch die Lieder. Gesungen wurde auf Tschechisch, Französisch, Deutsch, Englisch, Arabisch, Portugiesisch, Schwedisch, Finnisch und Maori. Wenn auch in der sprachlichen Vielfalt das Textverständnis der Zuhörerinnen und Zuhörer nicht immer gewährleistet war, so hatte doch die musikalische Energie, die von der Bühne aus über die Zuschauerinnen und Zuschauer hereinbrach, einen unmissverständlichen und universalen Text: Wir gehören zusammen. Alle. Und wir haben Spaß dabei. Nicht ohne Grund lautet der Name des Chors „Masiphumelele!“, was in der Sprache der Xhosa (Südafrika) bedeutet: „Wir werden es schaffen!“
Neben klassischen Werken aus der Renaissance wurden auch bekannte Werke aus Kino und Radio sowie bislang ungehörte aber leidenschaftliche, lokal traditionelle Liebesbekundungen gesungen. Das Lied „A primeira vista“ von Chico César wurde sehr engagiert von Andrea Rincon vorgetragen und von der Chorleiterin Dörte Heidecker arrangiert. Aber auch King of Love, von den Chören und der aufgeweckten Sängerin und Geigerin Zorica Pajić außergewöhnlich interpretiert, brachte das Publikum zum Toben. Ganz am Schluss, als das Konzert eigentlich schon vorbei war, ging es einfach noch weiter: ganz ohne Plan, ganz frei und improvisiert. Die Cellistin Klara-Henrike Breitsprecher tauschte ihr Instrument gegen eine Djembe und gab zusammen mit Damian Krebs am Schlagzeug und Khaled Allababidi an der Darbuka den Rhythmus vor, Andrea Rincon ließ das Mikro nicht mehr los, der Pianist Jonny Amoaka war sowieso nicht mehr zu bremsen, Dörte Heidecker nahm sich ihre Geige und gab nebenbei mit viel musikalischem Feingefühl die Einsätze an die talentierten Sängerinnen und Sänger. Es war ein reines Pulsieren musikalischer Energie.
Über JMD im Quartier
Im Modellprojekt Jugendmigrationsdienst im Quartier wird an 16 Modellstandorten erprobt, wie die Lebenssituation und -welt der Bewohnerinnen und Bewohner verbessert und das soziale Zusammenleben gestärkt werden kann. Junge Menschen können in gemeinsamen Aktivitäten mit anderen Bewohnerinnen und Bewohnern das Quartier und das Zusammenleben mitgestalten - und verschiedene Möglichkeiten der Beteiligung kennenlernen und ausprobieren. In Kooperation zwischen Jugendmigrationsdiensten, Quartiersentwicklung und weiteren Akteuren im Quartier werden Mikroprojekte mit den jungen Teilnehmenden entwickelt und umgesetzt. Zu den Maßnahmen gehören zum Beispiel eine Fahrradwerkstatt mit einem Künstlerkollektiv, eine quartiersübergreifende Jugend-Konferenz oder Workshops zum interreligiösen Dialog mit verschiedenen Glaubensgemeinschaften im Quartier. Mehr unter www.jmd-im-quartier.de
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Text und Bild: Joel Ilchmann, JMD Neubrandenburg