Bild mit vier weiblichen Jugendlichen

Was ihr nicht seht: Ausstellung über Alltagsrassismus

Die Ausstellung zum Instagram-Projekt #Wasihrnichtseht zeigt Stimmen von Menschen, die mit alltäglichen Rassismus konfrontiert sind. Im Dezember holte der JMD Rhein-Kreis Neuss (KJA Düsseldorf) die Ausstellung nach Grevenbroich. Bei einer Midissage im Café Kultus kamen Schüler*innen zu Wort, die sich zum Thema Antirassismus engagieren – zum Beispiel mit Plakaten an der eigenen Schule.

„Der Titel bringt es auf den Punkt. Die Ausstellung macht deutlich, was im Alltag untergeht“, fasst eine der Schülerinnen der Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule in Grevenbroich die Bedeutung des Projektes zusammen. Samira Manqad, Amira Said und Aysel Ilbasan haben als „Scouts“ ihre Mitschüler*innen durch die Plakatausstellung geführt, die der Student Dominik Lucha auf Instagram ins Leben gerufen hat. Menschen können dort anonym von ihren Rassismuserfahrungen berichten und sehen, dass sie nicht allein sind.

Die ausleihbare Ausstellung war vom 4. bis zum 12. Dezember 2024 im Jugendkulturcafé Kultus, in Trägerschaft der Katholischen Jugendagentur Düsseldorf, zu sehen. Zur Midissage berichten die drei Schülerinnen im Gespräch mit Sarah Wollweber, Leiterin des Jugendmigrationsdienstes im Rhein-Kreis Neuss, von ihren Erfahrungen. „Man denkt nicht mehr, dass es solchen Rassismus noch gibt, daher fanden wir es wichtig, das Thema für die anderen Schüler*innen sichtbar zu machen“, berichten sie. Sie erzählen von „harten Jungs“, die plötzlich sehr ruhig werden, engagierten jungen Mitschüler*innen, die viele Fragen stellen und wiederum anderen, die ihre eigenen Rassismuserfahrungen mit der Klasse teilen. 


Schülerinnen gemeinsam mit JMD-Leiterin Sarah Wollweber (r.) beim Bühnengespräch auf der Midissage.

„Das Kultus ist ein Ort, in dem Alltag stattfindet: Konzerte, Spieleabende und tolerantes Beisammensein. Ich freue mich daher besonders, dass auch das Thema Alltagsrassismus durch die Ausstellung sichtbar gemacht wird“, erläutert Sarah Wollweber. Auch Einrichtungsleiter Stefan Wehlings findet, dass die Ausstellung hier sehr gut passt: „Unserem Team und mir ist es immer schon sehr wichtig, dass sich alle Menschen im Kultus wohlfühlen. Ganz egal welche Hautfarbe, welche Herkunft oder welche sexuelle Orientierung unsere Besuchenden haben."

Antirassistische Plakate auch an Schulen

Ayhan Isganderzade und Zijad Dantovski gehen auf die Diedrich-Uhlhorn-Realschule und haben dort am Plakatwettbewerb zum Thema „Schule ohne Rassismus“ teilgenommen. Zijads Motiv mit dem Slogan „Welt ohne Rassismus – Mensch ist Mensch“ hängt jetzt riesengroß in der Aula. Auch Ayhans Motiv eines leeren Stuhls mit dem Zitat „Gestern hat mir jemand gesagt, dass ich in mein Land zurückgehen soll“ hängt in der Schule verteilt. „Das fühlt sich schon gut an, dass die Plakate jetzt in der Schule hängen“, erzählen die Achtklässler. Beide Schulen sind Mitglied im Netzwerk „Schule ohne Rassimus – Schule mit Courage“.

Abgerundet wurde der Abend durch Musik der Kultus-Hausband Yonder Dream.

Mehr zu dem Ausstellungsprojekt unter www.wasihrnichtseht.de und bei Instagram @wasihrnichtseht

Zum JMD Rhein-Kreis Neuss (KJA Düsseldorf)

Text und Bilder: KJA Düsseldorf

 

Midissage "Was ihr nicht seht"