Bild mit vier weiblichen Jugendlichen

Sprachenvielfalt erkennen und wertschätzen – Tag der Mehrsprachigkeit in Karlsruhe

Im Rahmen des JMD-Programms Respekt Coaches fand Ende Februar in Karlsruhe ein bunter Aktionstag statt. Zum Tag der Muttersprache und Mehrsprachigkeit wurden an der Hebel-Realschule Poster entworfen, ein Film gedreht und gezählt: Wie viele Sprachen sprechen alle Schüler*innen der Schule zusammen?

Lieblingswort Liebe – In einer Podcast-Aktion befragten die jungen Moderatorinnen ihre Mitschüler*innen zu ihrer Muttersprache.

Unter dem Motto „Sprachenvielfalt an der Hebel-Realschule“ fand der Aktionstag in Karlsruhe statt, mitorganisiert durch Vanessa Coban, Respekt-Coaches-Mitarbeiterin im Jugendmigrationsdienst (JMD) Karlsruhe. Ihr war es ein Anliegen, auf die sprachliche und kulturelle Vielfalt der jungen Menschen hinzuweisen. Beispielsweise lernen in der sogenannten VKL (Vorbereitungsklasse) geflüchtete und neuzugewanderte Schüler*innen die deutsche Sprache. Kein Grund, ihnen mit weniger Respekt zu begegnen als anderen Mitschüler*innen. Das möchte die Klasse in einem Kurzfilm darstellen, den sie gemeinsam mit Marion Eisenmann vom Internationalen Bund in Karlsruhe umgesetzt hat: „Respektiert uns, auch wenn wir nicht die gleiche Sprache sprechen!“, heißt die Botschaft.

Alle Sprachen sind wichtig und wertvoll

Bei einer Mitmachaktion konnten Schüler*innen außerdem kennzeichnen, welche Sprache sie selbst sprechen. Daraus ergab sich ein beeindruckendes Bild. Japanisch, Polnisch, Italienisch sind ebenso vertreten wie Arabisch und Rumänisch. Aber auch indische Sprachen wie Tamil und Telugu sowie die in Afghanistan und Pakistan gesprochene Sprache Paschtu sind an der Hebel-Realschule vertreten. Daneben stehen noch viele weitere, insgesamt 46! Der Titel des Plakats: „Alle Sprachen sind wichtig und wertvoll!“ Das große Poster kam besonders gut bei den Schüler*innen an, erzählt Respekt Coachin Vanessa Coban. Für die jungen Menschen war es „sehr bestärkend zu sehen, dass ihre eigene Sprache repräsentiert ist.“
 


Von Albanisch bis Urdu: Die Sprachenvielfalt an der Hebel-Realschule wird am Aktionstag sichtbar.


Und was ist dein Lieblingswort?

Bei einem Sprachenquiz wurden die jungen Menschen dazu angeregt, sich spielerisch über die Vielfalt von Sprachen zu informieren. So lernten sie zum Beispiel, dass bestimmte Sprachen in ihrem Alltag dominieren, während andere sogar vom Aussterben bedroht sind.

In einer Podcast-Aktion nahmen Schüler*innen, die gerade Deutsch lernen, Moderations- und Expert*innen-Rollen ein und fragten ihre Mitschüler*innen: Was ist dein Lieblingswort in deiner Muttersprache? Was bedeutet es (für dich)? Dabei wurden auch Gemeinsamkeiten über Sprachbarrieren hinweg deutlich. So sei das Wort „Liebe“ mehrmals gefallen, berichtet Vanessa Coban. Gleichzeitig kam zum Ausdruck, dass es in der Muttersprache Wörter gibt, die man nur muttersprachlich ausdrücken kann, um die Gefühle, die damit verbunden sind, in Worte fassen zu können. Und: „So kamen die Schüler*innen der Vorbereitungsklasse auch ganz ungezwungen in Kontakt mit den Schüler*innen der Regelklassen.“

„Der Aktionstag war toll und sehr empowernd“, lautet das Fazit der Respekt Coachin. „Die Schüler*innen wurden aktiviert und setzten sich mit vollem Engagement bei allen Aktionen ein.“ Auch die Lehrkräfte zeigten sich beeindruckt: „Es war toll, mit den Schüler*innen meiner Klasse im Vorfeld über ihre Sprachen zu sprechen und festzustellen, wie vielfältig die Sprachkompetenzen in der Klasse sind – was einem im Alltag häufig gar nicht so bewusst ist“, so eine Lehrerin.

Der Internationale Tag der Muttersprache und Mehrsprachigkeit wird jedes Jahr am 21. Februar von der UNESCO ausgerufen, um die sprachliche und kulturelle Vielfalt zu fördern und zu feiern.

Zum Jugendmigrationsdienst Karlsruhe (IB)
Mehr über das JMD-Programm Respekt Coaches

Text und Bilder: JMD Karlsruhe / Servicebüro Jugendmigrationsdienste

 

Weitere Eindrücke vom Aktionstag