Neuer Treffpunkt im Stadtteil: JMD Essen lädt ein ins Café de Mundo
Die türkis-blauen Sitzmöbel sehen gemütlich aus. Und auf dem ansonsten leeren Dionysiuskirchplatz sind sie ein echter Hingucker. Simone Kaczinski von „Die Spinnen e.V. Fachstelle Frau und Beruf“ und Bilge Colak vom Jugendmigrationsdienst (JMD) haben sie an diesem Vormittag nicht ohne Grund vor das ehemalige Fürtges-Haus geschafft.
Der JMD hat das schmucke Gebäude vor geraumer Zeit bezogen und dort das Café de Mundo eröffnet. Täglich von 9 bis 17 Uhr läuft der Café-Betrieb. Doch man kann nicht nur Kaffee genießen in dem Haus. Im Untergeschoss wird kräftig geschraubt. In der Fahrradwerkstatt gibt es jede Menge zu tun. Reparaturarbeiten können in Auftrag gegeben werden, gespendete Zweiräder werden aufgemöbelt und gegen eine Spende weiterverkauft.
Treffpunkt zum Reden, Arbeiten, Fahrrad Reparieren
Das Café möchte Treffpunkt sein. „Für alle Borbecker“, betont Colak. „Wer möchte, kann hier bei uns einfach seinen Laptop auspacken und sich zum Arbeiten an einen der Tische setzen.“ Darüber hinaus gibt es am Dionysiusplatz natürlich Gelegenheit, sich Rat von den JMD-Expertinnen und -Experten einzuholen. „Unsere Angebote richten sich an junge Menschen im Alter von 12 bis 27 Jahren“, so Bilge Colak. Es geht um Probleme mit den Eltern, in der Schule oder auch mit dem Jobcenter.
Auch Simone Kaczinski von „Die Spinnen e.V. Fachstelle Frauen und Beruf“ mit Sitz an der Marktstraße hat den neuen Treffpunkt längst ins Herz geschlossen. Seit Monaten kooperieren beide Einrichtungen, im März, kurz vor dem Corona-Lockdown, fand am Dionysiuskirchplatz die Premiere des gemeinsam initiierten Frauencafés statt: miteinander ins Gespräch kommen, Kontakte knüpfen, Angebote kennenlernen. 25 Frauen waren zum Auftakt der Einladung gefolgt.
Viele neugierige Blicke und Gespräche
Um weiterhin mit den Bürgerinnen und Bürgern im Gespräch zu bleiben, haben sich die beiden kooperierenden Einrichtungen ein neues Format überlegt: An jedem dritten Freitag im Monat heißt es: Dialog draußen. Bei gutem Wetter sitzt das Duo Kaczinski/Colak von 10 bis 12 Uhr in der türkis-blauen Sitzgruppe vor dem Haus und freut sich über Gesprächspartner. „Wir möchten uns nach den langen Wochen des Stillstands wieder zeigen, fragen, wie die Borbecker mit dieser Zeit umgehen, Statements sammeln und den einen oder anderen Impuls geben“, erklärt Bilge Colak.
Bei der Premiere gab es viele neugierige Blicke. „Aber einige haben sich auch getraut, haben sich hingesetzt und sind mit uns Gespräch gekommen“, freut sich Simone Kaczinski. Dabei ging es um weit mehr Themen als das Befinden in Corona-Zeiten. „Man hat auch vieles über die Sichtweise der Borbecker auf ihren Stadtteil erfahren, was hier brach liegt und wo die Menschen wirklich etwas vermissen.“
Zum Jugendmigrationsdienst Essen – Zentrale
Text und Bild: Christa Herlinger, Redakteurin Borbeck Kurier Essen (Stadtspiegel Essen)