Ministerin Faeser im Gespräch mit JMD Duisburg
Begleitet vom parlamentarischen Staatssekretär Mahmut Özdemir besuchte Faeser das Beratungscafé auf dem Duisburger AWO-Ingenhammshof. Über die aktuellen Herausforderungen in der Migrationsberatung informierten sie dort unter anderem der niederrheinische AWO-Bezirksvorstand Jürgen Otto und Duisburgs AWO-Geschäftsführer Veysel Keser.
Angespannter Wohnungsmarkt ist großes Problem
Im direkten Austausch mit den Berater*innen des JMD, den JMD Respekt Coaches, der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE), der Integrationsagentur, der Flüchtlingsberatung sowie der Clearingstelle Gesundheit wurde zunächst deren Arbeit vorgestellt. Vor allem aber wurden die Hauptproblemlagen für die Ratsuchenden mit Einwanderungsgeschichte thematisiert: „Dazu gehören unter anderem der sehr angespannte Wohnungsmarkt, der erst recht für Personen mit Einwanderungsgeschichte in Leistungsbezügen nochmals erschwert ist. Bei den Ratsuchenden mit bulgarischer, rumänischer und syrischer Einwanderungsgeschichte kommt oftmals beispielsweise bei der Wohnungssuche und auf dem Arbeitsmarkt Diskriminierung hinzu. Die Bearbeitungszeiten von Anliegen der Ratsuchenden vor allem bei den Jobcentern und den Ausländerbehörden sowie der Mangel an Schul- und Kitaplätzen für die Kinder stellen die Berater*innen ebenfalls vor große Herausforderungen“, fasst Menderes Candan, Abteilungsleiter Migration und Integration beim AWO Bezirksverband Niederrhein, die Diskussion zusammen. Nancy Faeser sagte im Gespräch mit den Berater*innen zu, die Anliegen mit nach Berlin zu nehmen und sich innerhalb der Bundesregierung dafür einzusetzen, dass die genannten Missstände angegangen werden.
In großer Runde kamen wichtige Themen rund um Integration zur Sprache.
Nachhaltige Finanzierung der Beratung angemahnt
Jürgen Otto, Vorstand beim AWO Bezirksverband Niederrhein, nutzte die Möglichkeit, um die Bundesinnenministerin und den Staatssekretär darauf hinzuweisen, „was noch alles möglich wäre, wenn die Finanzierung der Beratungsstellen nicht immer wieder in Frage gestellt würde und für die Träger auskömmlich gestaltet wäre“. Denn während der Beratungs- und Unterstützungsbedarf von Einwanderer*innen immer weiter zunähme, drohten alle Jahre wieder Zuschusskürzungen, obwohl bereits jetzt die Beratungsarbeit kaum mehr zu stemmen sei.
Mehr zum Jugendmigrationsdienst Duisburg (AWO)
Text: AWO Bezirksverband Niederrhein / Servicebüro Jugendmigrationsdienste
Fotos: AWO Bezirksverband Niederrhein, BMI/Uwe Völkner