Kinder- und Jugendbericht liefert wichtige Impulse für die Förderung von Migrantenkindern
Berlin, 25.08.05 Anlässlich der Vorstellung des 12. Kinder- und Jugendberichts durch die Bundesmimisterin Renate Schmidt und den Kommissionsvorsitzenden Prof. Dr. Rauschenbach zur Zukunft von Bildung, Betreuung und Erziehung erklärt die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Marieluise Beck:
Die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft liegt in der Förderung und Ausbildung unserer Kinder. Dabei kommt es auf jedes einzelne Kind an – gleich welcher Herkunft. Mittlerweile kommen fast ein Drittel aller Kinder in Westdeutschland aus Migrantenfamilien, in Ballungszentren sind es bis zu 40 %. Gerade für diese Zielgruppe ist die Umsetzung der Vorschläge des 12. Kinder und Jugendberichts dringend geboten. Beim Ausbau und bei der Neukonzeption von Bildungs- und Betreuungsangeboten in und außerhalb der Schule müssen daher die spezifischen Bedingungen von Migrantenkindern berücksichtigt werden, damit auch sie Chancen auf gute Bildungsabschlüsse haben. Insbesondere die im Bericht vorgeschlagene enge Einbeziehung der Eltern durch schulische und außerschulische Bildungs- und Betreuungseinrichtungen ist für Migrantenkinder wesentlich. Hierzu sollte auch mit Migrantenorganisationen kooperiert werden. Die Zusammenarbeit der Bildungs- und Betreuungsinstitutionen und der Jugendhilfe im Sinne einer Erziehungspartnerschaft muss verstärkt werden.
Ein Umsteuern im Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungssystem ist insbesondere für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund dringend erforderlich, will man die Abhängigkeit der Bildungschancen von der sozialen und ethnischen Herkunft der Kinder überwinden. Bildungskonzepte dürfen sich nicht länger allein an der Norm eines Kindes deutschsprachiger Eltern orientieren. Statt eines selektiven Bildungssystems bedarf es der individuellen Förderung jedes einzelnen Kindes. Wir müssen uns das bildungspolitische Leitmotiv Finnlands zu Eigen machen: "Wir brauchen hier jeden, hoffnungslose Fälle können wir uns nicht leisten“.
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