Bild mit vier weiblichen Jugendlichen

Hoher Stellenwert für berufliche Integration junger Menschen

Bonn, 22.11.05 Die BAG Jugendsozialarbeit befürwortet, dass die berufliche Integration junger
Menschen im Koalitionsvertrag als eine der wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben
anerkannt wird.
In dem am vergangenen Wochenende von den Parteivorsitzenden von CDU, CSU und
SPD unterzeichneten Vertrag sind nach Auffassung der BAG Jugendsozialarbeit viele
Ansatzpunkte enthalten, die geeignet sind, zur beruflichen und gesellschaftlichen
Integration aller jungen Menschen beizutragen. Hierzu gehört beispielsweise die
Absicht, den „Nationalen Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in
Deutschland“ fortzuführen. Dies muss in Zukunft jedoch zielorientierter erfolgen und
zu mehr Ausbildungsplätzen für junge Menschen führen. Richtig ist auch, dass die
politisch Verantwortlichen Konsequenzen aus der PISA-Studie ziehen und die
Bildungschancen von der sozialen Herkunft entkoppeln wollen. Dass benachteiligte
Jugendliche und ihre beruflichen Chancen als eigenes Kapitel Eingang in den
Koalitionsvertrag gefunden haben, wertet die BAG Jugendsozialarbeit als Zeichen
dafür, dass die Politik der beruflichen Zukunft benachteiligter junger Menschen eine
hohe Bedeutung bemisst. Für die BAG Jugendsozialarbeit heißt das, dass die
Förderung junger Menschen durch individuelle und passgenaue Angebote im
Vordergrund stehen muss. Nur dann können die jungen Menschen auch gefordert
werden. Sanktionen, die erfolgen, wenn Angebote nicht in Anspruch genommen
werden, stehen dann in einem anderen Licht.

Der Integration junger Menschen mit Migrationshintergrund wird in der
Koalitionsvereinbarung ebenfalls ein wichtiger Stellenwert beigemessen. So sollen die
Jugendmigrationsdienste weiter ausgebaut und die interkulturelle Kompetenz in der
Jugendhilfe gestärkt werden. Kritisch sieht die BAG Jugendsozialarbeit, dass die
Integration von Menschen mit Migrationshintergrund im Vertrag mit Fragen der
inneren Sicherheit verknüpft wurde. Notwendig wäre es aus Sicht der BAG
Jugendsozialarbeit gewesen, junge Migrantinnen und Migranten als
Querschnittsgruppe in allen Bereichen zu berücksichtigen. Hierzu gehört neben der
Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik vor allem auch die Jugendpolitik.
Die BAG Jugendsozialarbeit fordert die politisch Verantwortlichen auf, den Worten
des Koalitionsvertrages Taten folgen zu lassen. Sie wird ihrerseits einen Beitrag dazu
leisten, dass die berufliche Integration junger Menschen sichergestellt wird. Die BAG
Jugendsozialarbeit weiß, dass dies aber nur gelingen kann, wenn diese Aufgabe in
gesamtgesellschaftlicher Verantwortung liegt. Deshalb hat die BAG Jugendsozialarbeit
unter anderem das Deutsche Forum Jugendsozialarbeit gegründet.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Jugendsozialarbeit ist der Zusammenschluss der Trägergruppen und
Landesarbeitsgemeinschaften der Jugendsozialarbeit freier Träger. Jugendsozialarbeit hat die sprachliche,
schulische, berufliche und soziale Integration sozial benachteiligter und individuell beeinträchtigter
junger Menschen zum Ziel.

BAG Jugendsozialarbeit