Bild mit vier weiblichen Jugendlichen

Foto-Ausstellung beleuchtet Thema Heimat

"Heimat“ – für viele ein Ort, für Menschen mit Migrationsgeschichte aber oftmals eine Erinnerung, ein Gefühl und eine Hoffnung. Der Jugendmigrationsdienst der Diakonie hat dem Thema im bayerischen Gunzenhausen eine Foto-Ausstellung gewidmet.

 

Auf großen Leinwänden waren die Porträtierten zu sehen.


Die Leiterin des JMD Weißenburg-Gunzenhausen, Sozialpädagogin und nebenberufliche Fotografin Katharina Meister-Guckenberger hatte die Ausstellung ganz bewusst „Heimat“ genannt: „Junge Menschen, die aus anderen Ländern zu uns kommen, haben häufig nicht die eine Heimat für sich. Sie wachsen mit zwei Kulturen auf.“ Integration sei für sie der Weg, hier in Deutschland eine neue Heimat zu finden.

„Wir sind alle Fremde – fast überall“

Zur Ausstellungseröffnung in einer Mittelschule begrüßte Martin Ruffertshöfer, Geschäftsführer des Diakonischen Werks Weißenburg-Gunzenhausen, die Gäste. Ganz besonders freute er sich über die Teilnahme der porträtierten jungen Menschen und ihrer Familien. In seiner Hinführung zum Thema Heimat ging der Geschäftsführer auf das geflügelte Wort – „wir sind alle Fremde – fast überall“ ein und stellte die Frage, was für jeden einzelnen „Heimat“ bedeutet.

Katharina Meister-Guckenberger führte in die Arbeit des Jugendmigrationsdienstes und ihr Fotografie-Projekt ein. Mit ihrem Gewerbe „Caminka Fotografie“ hatte sie das Projekt möglich gemacht, begleitet und unterstützt. „Fotografieren ist mehr, als einen Auslöser zu drücken. Authentische Bilder zu fotografieren, benötigt viel Feingefühl und Vertrauen“, erläuterte die JMD-Leiterin. Bei einem Blick auf die Bilder der neun porträtierten jungen Männer und Frauen kommt genau dies zum Ausdruck: Heimatgefühl und Authentizität.


Zu den Porträts gab es unter anderem Steckbriefe der Abgebildeten.

Auf den Leinwänden sind junge Menschen zu sehen, die hoffnungsvoll auf ihre eigene Geschichte blicken und sich dankbar für die erfahrene Unterstützung zeigen. Neben jedem Porträt gibt es ein Foto mit ausgewählten Gegenständen der jungen Menschen, die jeweils ihre eine Heimat – ihr Herkunftsland – sowie ihre andere Heimat Deutschland symbolisieren. Ergänzend finden sich Steckbriefe, auf denen die jungen Erwachsenen sich genauer vorstellen und von ihren Erfahrungen berichten. Die Porträtierten erhielten für ihr Engagement ein kleines Dankeschön und Katharina Meister-Guckenberger stellte die jungen Menschen mit persönlichen Worten vor.

„Während des Fotografierens durfte ich, auch wenn ich einige der jungen Menschen schon lange begleite, viel Neues über sie erfahren und bin sehr dankbar, dass sie mir ihr Vertrauen geschenkt haben,“ berichtete Katharina Meister-Guckenberger. „Wir haben hier tolle junge Menschen mit ganz verschiedenen Wurzeln und ich bin stolz auf ihren Weg.“ Sie hob hervor, wie wichtig es ihr sei, dass in unserer Gesellschaft bestehende Vorurteile abgebaut würden. Mit „Heimat“ sollte genau dies erreicht werden: Einen offenen Blick aufeinander werfen, ohne Vorbehalte das Gegenüber mit seiner Geschichte annehmen, ins Gespräch darüber kommen – und gemeinsam die Zukunft leben.

Mehr über den Jugendmigrationsdienst Weißenburg-Gunzenhausen (Diakonisches Werk)

Text: Diakonisches Werk Weißenburg-Gunzenhausen / Servicebüro Jugendmigrationsdienste
Fotos: Diakonisches Werk Weißenburg-Gunzenhausen