Demokratie erleben im Kieler Landtag – JMD Respekt Coaches weckt Interesse an Politik
Respekt Coach Bashar Kanou des Jugendmigrationsdienstes (JMD) Neumünster und Svenja Reinholtz von Arbeit und Leben Schleswig-Holstein e.V. hatten den Besuch im Vorfeld gemeinsam mit den 18 Schülerinnen und Schülern der Theodor-Litt-Schule vorbereitet. Im dafür durchgeführten Workshop ging es unter anderem um den Bildungsausschuss und inwieweit dieser die Schülerinnen und Schüler betrifft.
Mittendrin im politischen Geschehen
Beim Besuch des Landtags konnte dieses Thema aufgegriffen werden, denn die jungen Menschen trafen sich mit der Abgeordneten Sophia Schiebe. Sie ist Mitglied im Bildungsausschuss und beantwortete die Fragen der Teilnehmenden. „Wir hatten viele Fragen vorbereitet, aber vor Ort brachten die Schülerinnen und Schüler auch viele weitere Themen ein“, erzählt Respekt-Coaches-Mitarbeiter Bashar Kanou. In der Vorbereitung hatten sie sich eher auf landespolitische Themen fokussiert, im direkten Gespräch mit der Abgeordneten waren die jungen Menschen dann sehr wissbegierig und stellten zum Beispiel auch Fragen, die die Bundespolitik betreffen. „Sie haben so viel diskutiert, dass es am Ende zweieinhalb Stunden waren. Geplant waren nur eineinhalb.“
Höhepunkt des Besuchs im Kieler Landtag stellte die Besichtigung des Plenarsaals dar. Dort erklärte Sophia Schiebe umfangreich, wer im Plenum wo und warum sitzt und wie eine Plenarsitzung abläuft. „Sie erzählte uns, was der Protokollführer macht, was der Präsident, oder auch, wie man sich im Plenarsaal meldet“, so Bashar Kanou. Auf den Plätzen der Politikerinnen und Politiker durften diesmal die Schülerinnen und Schüler sitzen. Hautnah Politik erleben.
Ziel des JMD-Programms Respekt Coaches: Aktiv werden zum Thema Demokratie
Bei dem erfolgreichen Projekttag erhielten die jungen Menschen einen realistischen Einblick in die Landespolitik und zeigten dabei großes Interesse. Das machte auch die Feedback-Runde nach dem Besuch noch einmal deutlich, erklärt der Respekt Coach in Neumünster: „Anfangs haben die Jugendlichen gedacht, dass Politik sehr trocken ist. Dass eine Politikerin irgendetwas erzählen wird und dann war es das. Aber vor Ort waren sie neugierig und hatten plötzlich ganz viele Fragen.“
Ein zentrales Ziel im JMD-Programm Respekt Coaches ist, dass junge Menschen aktiv werden zu Themen rundum Demokratie. Warum solche Projekte wichtig sind, verdeutlicht Bashar Kanou. „Es gibt viele Schülerinnen und Schüler, die nicht gewählt haben, weil sie denken, dass sie keinen Einfluss haben. Aber man kann was mit seiner Stimme bewegen. Man kann verhindern, dass rechte Parteien mehr Raum bekommen.“
Politisches Engagement ist vielseitig und notwendig
Vielen der Teilnehmenden war vor dem Projekt nicht klar, dass sich auch junge Menschen vielseitig politisch engagieren können. „Das gehört zur Demokratie und es ist auch Aufgabe der Schülerinnen und Schüler. Wir haben viel über das Mitmachen und Mitentscheiden gesprochen. Man kann sich in seiner Community, in seiner Stadt engagieren. Der Kreis ist anfangs eng, aber man kann ihn nach und nach erweitern.“
Zum JMD Neumünster (AWO Landesverband Schleswig-Holstein e. V.)
Text: Servicebüro Jugendmigrationsdienste
Foto: JMD Neumünster (AWO)