Arbeitsmarktintegration von ZuwanderInnen
Die OECD kommt zu folgenden zentralen Ergebnissen:
- Deutschland ist in absoluten Zahlen nach den USA das OECD-Land mit den meisten im Ausland geborenen Personen. Mehr als 12 Prozent der deutschen Bevölkerung sind im Ausland geboren. Rechnet man die Kinder von Migranten ("zweite Generation") dazu, ergibt sich ein Anteil zwischen 15 und 20 Prozent.
- In den 90er Jahren hat sich die Arbeitsmarktsituation durch die schlechte Wirtschaftslage deutlich verschlechtert. Die Erwerbsquote der zugewanderten Frauen im Erwerbsalter liegt bei lediglich 47 Prozent.
- Die deutsche Staatsbürgerschaft ist keine Garantie für Integration. Entscheidend für die Integration ist, ob die Kinder der Migranten im Bildungssystem, im Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft erfolgreich sind. Das deutsche Bildungssystem scheint jedoch nur begrenzt in der Lage zu sein, unterschiedlichen Lebenslagen und Herkunftssituationen zu kompensieren.
- Die Schwächen in der Frühbildung haben weitreichende Konsequenzen. Beinahe dreimal mehr junge Ausländer als Deutsche verlassen die Schule ohne Abschluss, und über 40 Prozent haben lediglich einen Hauptabschluss - im Vergleich zu 25 Prozent der Deutschen. Nur 10 Prozent der Ausländer machen Abitur, während dies bei mehr als 25 Prozent der Deutschen der Fall ist.
- Es gibt einen strukturellen Mangel an Ausbildungsplätzen für junge Migranten. Die Ausbildungsquote von Ausländern im Alter von 18-21 Jahren beträgt weniger als die Hälfte des Werts der Deutschen (27 Prozent gegenüber 60 Prozent). Darüber hinaus hat der Abschluss einer Berufsbildung einen noch größeren Einfluss auf die spätere Erwerbstätigkeit als bei Kindern von Deutschen mit gleicher Schulbildung.
- Es gibt in Deutschland eine Vielzahl regionaler und auch innovativer Integrationsprojekte. Es fehlen aber eine ernsthafte Evaluation der Projektergebnisse und damit einhergehend Mechanismen zur Übertragung erfolgreicher Maßnahmen und deren Einbindung in die entsprechenden Strukturen.
Weitere Informationen:
- http://www.oecd.org/dataoecd/62/12/35796774.pdf
- http://www.bundesregierung.de/dokumente/,-932707/Periodischer-Bericht/dokument.print.htm
Das Berliner BQF-Projekt "Sprachliche und kulturelle Vielfalt" in Einrichtungen der beruflichen Bildung als Chance hat Studienbriefe zur Sprachförderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund entwickelt. Die Materialien können abgerufen werden unter: