6. Standorttreffen des Modellprojekts JMD im Quartier
In ihrer Begrüßung dankten Anne Keßler, Referatsleiterin im BMI (Referat Soziale Stadt, ESF) und Charlotte Hüllen, Referen-tin im BMFSFJ (Referat Chancengerechtigkeit, Integration, Jugendsozialarbeit) sowie Jochen Kramer, Bundestutor JMD (IB / freie Trägergruppe) den JMD-iQ-Mitarbeitenden für ihren Einsatz unter schwierigen Arbeitsbedingungen. Sie konnten den 40 Teilnehmenden auch eine gute Nachricht überbringen: Erkenntnisse und Ergebnisse aus „JMD im Quartier“ werden nach Ende der Modellprojektlaufzeit ab 2022 im JMD-Programm verstetigt.
Austauschrunde der Mitarbeitenden zur Arbeit unter Pandemie-Bedingungen
Die einschneidenste Veränderung für die Arbeit in den JMD-iQ Quartieren war und ist 2020 die Corona-Pandemie. Verschobene, veränderte und leider auch ausgefallene Mikroprojekte sind die Kennzeichen dieses Jahres. Unsicherheiten in der Planung, sich ständig ändernde Rahmenbedingungen und verschärfte Hygieneregeln waren nur einige der Herausforderungen. Aber auch viele hoffnungsvolle, neue Ansätze und Ideen prägen den Alltag der JMD-iQ Mitarbeitenden und ihre Arbeit für die Quartiere.
Projektbeispiele und digitaler Quartiersrundgang
Lucie Bieber vom JMD-iQ Standort Stuttgart berichtete von ihrem Mikroprojekt „Sommerzelt - Habibi Dome“. Eine Zeltkonstruktion wurde im JMD-iQ-Quartier Hallschlag zum temporären Austausch- und Begegnungsort. Gemeinsam konnten im Freien kreative Aktionen und kleine Workshops durchgeführt werden um die Quartiersbewohner*innen zusammenzubringen. Für Ludwig Heil am JMD-iQ-Standort Völklingen war es zunächst ein harter Schlag, als Quartiersfeste und Kooperationsprojekte ausfallen mussten. Dennoch gelang es ihm, die Kooperation mit der örtlichen Tafel zu vertiefen und deren Angebote für die Menschen im Quartier auszubauen.Ein besonderes Highlight der JMD-iQ-Standorttreffen sind üblicherweise die Quartiersrundgänge. Die Kolleg*innen zeigen ihre Quartiere und geben auf einem Rundgang vielfältige Eindrücke in umgesetzte Projekte und stellen Kooperationspartner vor. Dieses Standorttreffen konnte aufgrund der aktuellen Situation nicht in Gotha stattfinden. JMD-iQ-Mitarbeiterin Kathrin Ansorg ließ es sich dennoch nicht nehmen, den Teilnehmenden ihr Quartier Gotha-West näherzubringen. Sie interviewte kurzerhand ihre Netzwerkpartner und filmte den Quartiersrundgang. Der „digitale“ Quartiersrundgang konnte so, trotz Pandemie, einen guten Eindruck von der JMD-iQ-Arbeit in Gotha vermitteln.
Impulsvortrag und Diskussion zu rassismuskritischen Ansätzen
Ein externer Input rundete das JMD-iQ-Standorttreffen am zweiten Tagungstag ab. Özcan Karadeniz vom Verband binationaler Familien und Partnerschaften forderte die Teilnehmenden auf, rassistische Strukturen im Alltag und in der eigenen Arbeit zu hinterfragen. Dazu stellte er theoretische Konzepte, aber auch praktisches Handlungswissen vor. Auch in der JMD-iQ Arbeit spielt die Auseinandersetzung mit dem Thema „Rassismus“ eine bedeutende Rolle. Für viele Quartiersbewohner*innen gehört das Thema leider zur alltäglichen Erfahrungswelt. JMD-iQ kann hier mit Mikroprojekten, Problembewusstsein und Haltung in der eigenen Arbeit gegensteuern. Dieses wichtige Thema soll in einem digitalen Fachtag im Frühjahr 2021 vertieft werden.
Das letzte Jahr im Modellprojekt
Nach einer gut vierjährigen Modellprojektphase soll bereits am 8. Juni 2021 Bilanz gezogen werden. Geplant ist ein Abschlusstreffen, auf dem Erkenntnisse aus den bisher über 450 Mikroprojekten der 16 Modellstandorte vorgestellt werden.
Weitere Informationen und hilfreiche Links
Text und Bild: Servicebüro Jugendmigrationsdienste